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Wissen befreien

Es war einmal, vor vielen Jahren, da wollte ich eine Doktorarbeit schreiben – das ist dann im Sand verlaufen. Dabei ist der Theorieteil praktisch fertig und liegt seitdem auf meiner Festplatte herum. Noch nie hat ihn jemand gelesen. Für den empirischen Teil fehlte die Zeit. Dabei hatte ich mit zwei Kolleginnen 2008 viele Interviews gemacht, aber ich bin einfach nicht mehr dazu gekommen, die mehr als 100 Seiten Material in ein Textanalyseprogramm einzuspeisen und systematisch auszuwerten, wie es für ein wissenschaftliche Arbeit notwendig ist. Und aus. Es war 2011, als ich endgültig beschloss, das Ganze ad acta zu legen.

Aber ich weiß natürlich, was die Menschen gesagt haben und ich habe über die Ergebnisse auch bei einigen Konferenzen referiert und einige Artikel geschrieben und dafür viel positives Feedback erhalten.

Es ging darum, Ökonomisierungsprozesse in der Sozialen Arbeit aus einer Perspektive der Gouvernementalität nach Foucault zu betrachten. Inzwischen bin ich lange aus dem Thema draußen und ich weiß nicht, ob ich alles, was ich im wesentlichen in den Jahren 2008 und 2009 geschrieben habe, heute noch so schreiben würde. Hab es jetzt auch nicht mehr wirklich durchgelesen, nur überflogen. Aber ich finde es einfach schade, das so rumliegen zu lassen. Vielleicht interessiert es ja jemanden und er oder sie will dran weiter denken. Vielleicht ist es einfach geeignet zum Nachschauen, wenn jemand ein paar Grundinformationen zu Foucault haben will. Darum habe ich beschlossen, meine Arbeit von damals aus ihrem Festplattengefängnis zu befreien :). Voilà!